- Dramatis Personae
- Wie alles begann
- Datenschutz etc.
|
EINEIIG PRANGT DRUID WEGTRIVIAL ANFORDERNDE GEPLÄTTETE AN!
(2)
Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass das eisige Schweigen in aberwitzigem
Widerspruch zur stickigen Hitze des Kommandoschuppens stand. Der Admiral nahm
das Buch "Die kulturelle Entwicklung der Navajo-Indianer", das er schon zehn
mal gelesen hatte, ohne eigentlich zu wissen warum, vom Tisch, warf es ins
Feuer des Kamins (der bisher vergessen wurde zu erwähnen und die primäre
Quelle für die stickige Hitze war) und frönte damit seiner kleinbürgerlichen
Vorstellung von Memorizid, die schon immer ein dunkler Teil seiner Seele
gewesen war. Die andere sich noch in dieser waschküchenähnlichen,
schweißgetränkten und völlig übersättigten Atmosphäre befindliche Person
konnte ob des quasi fast schon üblichen, da periodisch wiederkehrenden, nun
sich abzeichnenden cholerischen Ausbruchs gewaltigen Ausmaßes nur
vorfreudig, vergnüglich grinsen, denn sie hatte seit frühester Jugend,
welche maßgeblich von diversen explosiven "Ausschweifungen" ihrer Mutter
bestimmt gewesen war ein gewisses vielleicht im ersten Moment masochistisch
anmutendes Faible für cholerische Naturen und deren Aktivitäten respektive
Perspektive entwickelt. Was es damit genau auf sich hatte, wußte die
betreffende Person selbst aber auch nicht so ganz genau.
Der Ausbruch erfolgte nichtsdestowenigertrotz...
Deswegen entschloss er, respektive die betreffende Person, sich schnell zu
handeln...
Kurzerhand zerbrach sie, oder vielmehr er, den Hocker auf dem sie, oder
vielmehr er, saß und traktierte ein willkürlich ausgewähltes Mitglied des
Matrosenchors mit einem fulminanten und wohlgezielten Hieb in die Visage
jenes bemitleidenswerten Individuums, was den Rest des Chors (und das Opfer
selbst - unnötig zu erwähnen - natürlich auch, wenn nicht sogar einen Deut
schneller) dazu verannlasste, endlich die Intonation der Alarmsirene
einzustellen.
Nachdem der Chor aus nachvollziehbaren Gründen noch dazu den Dienst
einstellte, beschlossen die beiden Führungskräfte (der Admi- respektive
Corporal) sich von der Durchführung der Kriegstaktiken an der (Küsten)front
selbst zu überzeugen und schnitzten sich aus einem Stück Holz ein Paddelboot
(den sämtliche Schiffe waren ebendort zugegen), womit sie gedachten, die
nicht unweite Strecke zu bewältigen. Diese scheinbar so banale Tätigkeit,
erwies sich jedoch als unerwartet schwierig, wodurch sich der Corporal in
seiner zuvor verlautbarten Lebensweisheit bestätigt sah und daraufhin
pfeifend einen kleinen nichtsdestowenigertrotz feinen Tanz, dessen
Grundmuster ein famoser Hoppsalauf zierte, vollführte.
Dieser Ausbruch
galoppierenden Schwachsinns spornte den Admiral jedoch nur noch mehr bei
seiner Arbeit an, weshalb er dem kurz darauf fertiggestellten Seevehikel
auch noch einen Rammsporn verpasste, um auf alle dem Ausbruch der
Alarmsirene möglicherweise zugrunde liegenden Gegebenheiten reagieren zu
können. Anschließend zerrte er den hippeligen Kumpanen in das Boot, der sich
jedoch nicht beirren ließ, und seinen glorreichen Hoppsalauf in dieser
Nussschale fortsetzte, während der Admiral auf das Meer hinauspaddelte,
immer gelenkt durch den in seinen Hirnlappen eingewachsenen Kompass..
Diese in ihrem Wert nicht zu unterschätzende Gerätschaft hatte ihm schon in
ungezählten heiklen Situationen, in Erinnerung derer er zeitweise
glückselige Momente verlebte, den nicht vorhandenen Hals gerettet, weswegen
er sie stets zärtlich behandelte was jedoch aufgrund ihres nicht unfern
gelegenen Baujahres auch bitter nötig war. Wie dem auch sei:
"Jetzt hör mir mal zu, du letztes Stück Mist, ich habe in meinem Leben schon
viel Scheiße gefressen, und glaube ja nicht, dass du daran etwas ändern
wirst!
Film? Darsteller? Na los Sie vermeintlich neunmalkluger Gesell, ich warte!!"
Die Reaktion des Angesprochenen auf diesen Ausspruch lässt sich nur schwer
in Worte fassen, kam aber einer hilflosen Mischung aus dem Blick einer Maus
auf die mit ihr spielenden Katze und dem zusammengekniffenen Starren eines
Bomberpiloten im Moment des Abwurfs einer Luft-Boden-Rakete recht nahe.
Schließlich siegte der Bomberpilot über die Maus und der Angesprochene
wuchtete seine Faust in das Gesicht seines Gegenübers, der aufgrund des
ungeliebten Ursache-Wirkung-Prinzips, vor allem aber physikalischer Gesetze
wegen, einen parabelförmigen Bogen beschrieb, um anschließend eine engere
Beziehung zu einer Tischplatte zu knüpfen, welche davon nicht sonderlich
erbaut war. Diese Beziehung welche im folgenden mit dem einfacheren und
klareren Begriff des höchst schmerzhaften, knochenzerlegenden,
blutemitierenden und wenn man so will im Allgemeinen doch recht unschönen
Aufpralls identifiziert werden soll, war zeitlich stark limitiert, da es
sich bei oben erwähnter limitierter Tischauflage um ein nicht nur im
physikalischen Sinne energetisch höchst instabiles, um den Leser an dieser
Stelle nicht mit so abgerissenen respektive verschlissenen Wörtern wie labil
zu langweilen, System handelte.
|
|
|
|