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WAHO GEH WILL VAGRÜLT QUERSCHLACHTUNG ZERK ZEIGEN!

Waho, ein im subasiatischen Raum heute nur noch in Extremfällen gebräuchlicher, will sagen, veralteter Titel, schmückte früher ebendort Beamte im höheren Dienst. Ein solcher Waho, er sei aufgrund einer nostalgischen Stimmung so bezeichnet, hatte unermesslich viel Freizeit, die er in weiser Voraussicht dazu nutzte, sich ein paar sinnvoll anmutende Kampfsportarten anzueignen. Im folgenden soll die Geschichte ebendieses Waho, welcher auf den nicht nicht unmelodischen klingenden Nachnamen Geh hörte, erzählt werden. Geh litt des öfteren unter einem enormen Autarkiebestreben seines Kaninchens, woraus eine nervenzerfetzende Suche nach diesem gewitzten Haustier Gang und Gäbe wurde. "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker", stand auf der Packung des Nervenberuhigungsmittels, welches sich aufgrund des Autarkiebestrebens des Kaninchens einen Weg in Geh’s Arzneimittelschrank hatte bahnen können. Jener Schrank wies mitunter ein töftes Design auf, welches Geh’s Gang zu genanntem Objekt erheblich erleichterte. Das Interessante an diesem Schrank war nämlich, dass man ihn nur über eine Rolltreppe erreichen konnte, welche Geh errichtet hatte, um einige extravagante Tendenzen seines Wesens zu befriedigen. Ob des Selbstwertgefühls des Pudels Kerns sei an dieser Stelle der bisherige Lebensweg jener Rolltreppe sträflichst unterschlagen, um wieder auf das Relevante zurückzukehren, sprich das Autarkiebestreben des Hasen.
Es war jener Hase, der vor gar nicht allzu langer Zeit im Verdacht des Waho stand, mit ein paar Mithasen und Mithäsinnen drauf und dran gewesen zu sein, sich von dem den Waho beheimatenden Staat abzuspalten. Diese miesen, kleinen Separatisten! Geh, in diesem Feld von Berufswegen her bewandert, war sofort zu Verhandlungen, welche offensichtlich auf eine Abwendung des wohl als Super-GAU zu bezeichnenden Ereignisses abzielten, bereit. Diese Verhandlungen fanden im Anschluss an eine neuerliche, nervenzerfetzende und erfolgreiche Suchaktion nach dem Kaninchen und dessen Kumpanen statt. Vielleicht geht der Begriff Verhandlungen in diesem Zusammenhang aber auch auf eine der etwas übertriebenen Vorlieben Geh’s für Euphemismen zurück. Ein Standard-Spruch seinerseits lautet zum Beispiel:
"Ich gehe nun auf den Euphemismus, um dort meinen Stuhl zur Adoption freizugeben, welcher sich hoffentlich nicht allzu liquide zeigen wird, sonst könnte er nach bestandener Kindheit auf der Straße häufig um Geld gebeten werden."

Unter Berücksichtigung wesentlicher Charakterzüge Geh’s könnte im arithmetischen Mittel betrachtet fast jeder zweite dahergelaufene Hallodri auf den nicht nicht unweit hergeholten Gedanken verfallen, dass Geh mit Verhandlungen auch nicht wenig schmerzhafte Prozesse assoziiert. Wobei sich der Schmerz beim Verhandlungspartner eher auf einer physischen Ebene einfindet, während er sich bei Waho Geh psychisch artikuliert. Der Teil von Geh’s Psyche, der für die Schmerzempfindung aus Sicht eines weglaufenden Durchschnittshallodri am offensichtlichsten zuständig d.h. prädestiniert schien, hatte ein Detailreichtum vermissen lassendes Artikulationsvermögen. Im Übrigen hatte Geh ein Faible für Gallizismen, für blühende Metaphern und für schön-schaurige Alliterationen.
Als Geh weiland den Hasen in einem Haufen undefinierter Gegenstände, so bezeichnet, um das Wort Müll vor den Augen der hoffentlich erlauchten Leserschaft zu verbergen, fand, da war er sofort, quasi in dem Moment, zum Äußersten entschlossen. Während im Hintergrund der Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel lief, welcher nebenbeigesagt ein Zeitgenosse von Johann Sebastian Bachs Vater war und vor allem Werke für die Kirche schrieb, ergriff Geh den allzeit bereiten Knüppel aus massiver Eiche und zog ihn aus seiner Tasche, welche auch einer Wärmebildkamera Asyl gewährte, woraufhin Geh oben genanntes Werkzeug in adäquatem Radius schwang und den Hasen von dessen Qualität überzeugte. Der geneigte querlaufende Hallodri wird sich sicherlich in einem Moment höchster Intellektualität bzw. kausaler Denkfähigkeit fragen, wodurch der oben genannte Kanon verursacht wurde. Jener Schmaus für die Gehörgänge wurde durch vier sagenhafte Orchester produziert, die sich um den Ort des Geschehens postiert hatten und nun jeweils von Sir G***g S***i, H*****t v*n K*****n, S*r S***n R****e und J***s L****e dirigiert wurden.
Ob der Qualität des Knüppels beeindruckt legte der Hase einen nicht unansehnlichen, um nicht zu sagen in der hasischen Historie einmaligen, Haken hin. Dieser offiziell nie anerkannte Hasen-Haken durch die Luft beschrieb im Anfang einen Winkel, dessen Tangens bei exakt 1 liegt (daher erklärt sich die Namensgebung von "Querschlachtung"), stumpfte dann ab und beschrieb eine streng monoton fallende Funktion, dessen Nullpunkt in der Tuba eines Tubisten lag, welcher im folgenden viel Mühe zum Betätigen des Instrumentes aufwenden musste. Die Blockade veranlasste ihn zu einer Tirade.
Sein musikalisches Talent nutzend, welches ihm weiland in die Wiege gelegt worden war, designte der Tubist jene Tirade als Ballade, die sich so schön präsentierte, dass sie jedwede Arkade auf einer beliebigen Promenade von Welt zum Schmelzen gebracht und selbst die Bundeslade im Hade-s (Mist! (Anm. d. Red.)) vor Staunen aus den Fugen gerissen hätte. Ob der unerwünschten, durch den Hasen verursachten Störung, war der Kanon ins Stocken geraten.

Nichtsdestowenigertrotz trug das Kaninchen erhebliche Blessuren davon, die so schwer waren, dass er sie in einem Schubkarren hinter sich her ziehen musste. Da der Waho ihm, dem Hasen, immer noch auf den Fersen war, war er, der Hase, gewillt, seine Geschwindigkeit zu erhöhen, was allerdings durch eine Ansammlung sich sinusförmig bewegender Halludris, eine subasiatische Form eines Hallodris, erschwert wurde. Diese Problematik löste der gewiefte Hase jedoch unter Einbeziehung seiner geballten mathematischen Fähigkeiten, indem er die Halludris integrierte, welche sich daraufhin in entgegengesetzter Schwingung fortbewegten und somit ein Schlupfloch für das Kaninchen freigaben. Einem plötzlichen impulsiven Impuls folgend ließ das Kaninchen das Schlupfloch rechts liegen und trat die Flucht nach vorn an. Im Laufe der folgenden Kampfhandlungen musste der Hase einige Kinnhaken einstecken, die ihn in keinster Weise bedienten. Desweiteren erwarb er einige heftige Schläge in die sich dadurch deutlicher ausprägende Magengrube.
Es muss aber auf die hinreichenden Protuberanzen bezüglich der Labilitätsrate einer in einer Wassetonne versenkten Ratte hingewiesen werden. Denn es waren eben jene Protuberanzen, die einen Teil eben jenes profunden Wissens darstellten, durch welches sich das Karnickel, welches im folgenden darauf besteht, rücksichtsvoll Keiler genannt zu werden, auszeichnete. Insofern war werter Waho wie vor den Kopf gestoßen, als der Keiler mit einer Eruption an verflucht fein abgeschmeckten Hieben und Tritten konterte und Geh, der bei der geistigen Verarbeitung der neuen Situation auf dem Schlauch stand, zu einem temporären Rückzug zwang. Fluchend setzte er den Rückzug in die Tat um. Diese "Flucht" im doppelten Sinn führte ihn Hals über Kopf oder Zahl zu seinem Kampfsportmentor, um bei ihm die dringend erforderliche Verfeinerung seiner Technik zu erwerben. "Hals und Beinbruch", wünschte ihm eben dieser nach erfolgreicher Absolvenz des Trainingsprogramms.
"Wird schon schief gehen", entgegnete Waho Geh. "Das wäre, falls dir kein torkelnder Hollodri in die Quere kommt, plausibel", versetzte der Meister lasziv lächelnd. Daraufhin begab sich Waho auf die Suche nach dem Keiler, der sich mitsamt seiner Mitkeiler und Mitkeilerinnen bestimmt schon erfolgreich separiert hatte, um jenen zu überwältigen und zu seinem Meister zu schleifen, der im Übrigen auf den fotogenen Namen Vagrült hörte. Dieser Name ist bei Meistern und Kampfsportmeistern im Besonderen nichts ungewöhnliches, will sagen er hat was. Ursprünglich begann diese Bewegung mit "Bulbek", woraufhin weitere Kampfsportmentoren auf den hüpfenden Zug auffuhren und sich Namen wie "Knuff" oder "Trombose" gaben, aber auch eher surrealistische Namen wie "Grabuckl" oder "Vagrült" waren keine Seltenheit.


INTERMEZZO: Aus dem Lehrbuch der Meister

Glasse Wieben rotterten gorkicht im Gemank.
Bantige rofften über Hak und Pek zum Lank.
Zum glausigen Wabberlich wings dastig und knarzige Guste wummten.
Cradossks plekten Hauf im Toff, tumbend, kangend und zurmten.
Verdaustig war’s und Rimmos fitzen wäge.
Nalbige Fasche drünsten gartig und es splattaterte.
Saunile Frachen gillten, gragile Zerken totauten.
Monkt pre bulk?
Pinkt upper Gro?
Prank .... prank.

"Auf, auf, sprach der Fuchs zum Hasen,
hörst du nicht die Jäger blasen.
Hör auf mit all den Phrasen,
und verschwinde von meinem Rasen.
Jener schlug sich voll, den Pansen.
Übrig blieben nur noch Fransen," brabbelte der Keiler, nachdem er sich zuvor im Angesicht des Teilerfolgs über den Waho lasziv hat volllaufen lassen. Umso mehr riss es den Keiler aus den Schlappen, als er sich plötzlich Geh gegenübersah, der mit einem martialischen Grinsen nichts Gutes erahnen ließ. Das Grinsen gepaart mit einem Grunzen ließ den Keiler erschaudern. Nicht ganz so siegesgewiss ließ sich der Keiler nun der Aufforderung Geh’s folgend mit eben jenem zu einer anspruchsvollen und konsequenzschwangeren Partie Skat nieder. Es war eben jenes für den Laien recht wirr, will sagen chaotisch, anmutende Spiel, welches der Waho weiland bei einem Fortbildungskurs in Europa, genauer in Rothenburg ob der Tauber, ob der Klasse seiner Skatspieler berühmt, berüchtigt und verehrt, erlernt hatte. Zu dieser angenehmen Partie Skat luden sie noch Waho’s Blinddarm ein, welcher bei seinem Wirt gegen den Keiler Stellung bezog.
Ob der Tauber, fachchinesisch für Schmerzen, die den Blinddarm in fast schon beängstigender, um nicht zu sagen bestürzender, Regelmäßigkeit plagten war bald ein neuer Spielpartner vonnöten. Waho war natürlich dementsprechend angesäuert, waren er und sein Blinddarm doch quasi ein und dieselbe Person und von dawegen gut aufeinander eingespielt. Um jenes widerlich säuerliche Gefühl zu verdrängen, erwog der Waho sich einer mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbundenen Trinkkur zu unterziehen. Nach begonnener oben angesprochenen Aktion und fortschreitender Zeit tat der Alkohol, der ein integraler Bestandteil jener Kur war, seine nicht zu leugnende und schon durchaus auch manchmal in den Bereich der Komik abdriftende Wirkung, welche sich in dem Moment in Form eines imaginären Staubsaugervertreters materialisierte. "Hatten Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren ... ich meine kennen Sie nicht auch das Problem des ... wie soll ich sagen ... Staubs? Sapperlot, und wie!"
"Sischer dat!!"
"Und haben Sie sich nicht auch schon öfter vor dem Staub, in Fachkreisen Vagrült genannt, niederknien sehen winseln hören:
"Er lasse mein Haupt
in Frieden gedeihen,
bevor er sich raubt
des Kopfs Innereien!’?"
"Mmh."
"Aber ich zeige Ihnen, wie Sie sich vor Vagrült etablieren können. Ach ja? Voll! Was iss’n? Vagrült zeigt sich des öfteren schwer beeindruckt durch eine saftische Vorführung der Querschlachtungstechnik, insbesondere der Variante Zerk. Leipzisch."
In diesem Augenblick näherte sich jenes Individuum, diese Bezeichnung ist mitunter gerechtfertigt, das bisher die Sätze "Sischer dat!!" und "Mmh." von sich gegeben hatte, dem Waho und begann einen ausschweifenden Vortrag über Hawaii-Hemden, nachdem es sich als Dr. Humbug vorgestellt hatte. Der Keiler, ob der schieren Präsenz dieses Wesens nicht wenig mitgenommen, orderte sofort, quasi in dem Moment, eine Lokalrunde, welche allerdings nur der Quantität, nicht jedoch der Verbreitung in alle Lokaldeckenrichtungen wegen eine eben solche Bezeichnung verdiente. Während Dr. Humbug den Anwesenden einen Einblick in die unendlichen Weiten seines Gehörns gewährte, erinnerte sich Geh an seine geplante Vorführung des Zerk vor Vagrült, um jenen zu intimidaten, und schickte sich an, im trunkenen Zustand sein Technikrepertoire zum Besten zu geben, was sich als nahezu unmöglich entpuppte.
Um den Waho hatte sich schnell ein Kreis von schaulustigen, in dieser Gegend nicht seltenen Gaffern gebildet, was den Waho zusätzlich motivierte, mit seiner Darbietung zu beginnen und keine weitere Zeit verstreichen zu lassen. Er begann wild mit den Armen zu schwingen und auf unregelmäßige Weise die Füße dem Fußboden zu entreißen und somit gegen die Gravitation anzukämpfen, welche ihm das sehr übel nahm, nämlich so übel, dass sie den Waho dazu verleitete, seine Beine nicht mehr unter Kontrolle zu behalten und somit über den Keiler zu stolpern, über die Theke zu fliegen und in einem Regal voller Flaschen zu landen, welches krachend zerbarst (oder zerborst?) und Geh begrub (oder begrabte?), wobei sich der Keiler für diese Aktion nie entschuldigte, was ihn im gegenwärtigen Zustand sowieso recht viel Mühe abverlangt hätte.
"Pervers!"
"Willeloooos!"
"Mach kää Ferz!"
"Grmpf!"
"Ich will hier raus!"
"Da kenn isch jemand der dir da helfen könnte bei dem war ich gestern hab aber voll abgewürgt war voll lustig hab vergessen die Kupplung zu drücken und sonst?"
"Danke, und selbst?"
"Unn, wie?"
"Danke, und selbst??"
"Geht’s?"
"Es kummt wie’s kummt!"
"Allahop!"
"Jo alla, man sieht sisch, gell?"



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