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Der Strunz-Kommentar


WAHO GEH WILL VAGRÜLT QUERSCHLACHTUNG ZERK ZEIGEN!

Der geneigte Leser wird an dieser Überschrift vermutlich schon völlig verzweifeln. Waren bisherige Titel noch Phrasen von recht prädikatloser Natur, was sie von der Notwendigkeit befreite, grammatikalisch einen Sinn zu ergeben, so vermasselt das Wörtchen "will" den Autoren hier offensichtlich die Tour. Es erfordert nämlich nicht nur ein folgendes Akkusativ- sowie Dativobjekt, sondern verdammt auch das imperative Verb "Geh" dazu, irgendein anderes seltsames Dingens zu sein; jedenfalls nichts mehr, was man im Volksmund so alptraumhaft hässlich als Tun-Wort bezeichnet.
In der späteren Geschichte wird noch mehrfach der Versuch der Autoren auftauchen, jene vollständige Schlappe der grammatikalisch korrekten Satzbildung wieder auszubügeln, was jedoch, dem Charakter der Überschrift selbst entsprechend, mal wieder völlig widersinnig darin ausartet, dass sich die Autoren um die bessere Möglichkeit die Erklärungsnot zu mildern duellieren und somit den Versuch selbst ad absurdum führen. Nunja, wir werden sehen.

Waho, ein im subasiatischen Raum heute nur noch in Extremfällen gebräuchlicher, will sagen, veralteter Titel, schmückte früher ebendort Beamte im höheren Dienst.

Schon der Einleitungssatz der unseligen Geschichte kann einem Germanisten das Blut in den Adern gefrieren lassen, mal abgesehen von jenem bedauernswerten Geographen, der sich nun fragt, was er sich unter dem subasiatischen Raum vorzustellen hat. Autor M. begeht hier doch wirklich die verbrecherische Tat, einen Satz zu formulieren, der sich schlichtweg nicht klassifizieren lässt. Der vermeintliche Hauptsatz lautet nämlich: "Waho schmückte früher ebendort Beamte in höherem Dienst." Es wird, besonders durch die Präposition "ebendort" sehr deutlich, dass dieser Hauptsatz sich auf den Nebensatz, der ihn teilt, bezieht, und somit eigentlich gar kein richtiger Hauptsatz mehr ist. Er ist gewissermaßen der erläuternde Nebensatz des erläuternden Nebensatzes seiner selbst. Ein Monstrum. Eine nicht zügelbare Bestie, die Büchse der Pandora der Grammatik. Schon hier wird die eigentliche Absicht der Autoren M&M, nämlich die Niederringung deutscher Grammatikkultur, nur allzu deutlich. Wir sind gespannt.

Ein solcher Waho, er sei aufgrund einer nostalgischen Stimmung so bezeichnet, hatte unermesslich viel Freizeit, die er in weiser Voraussicht dazu nutzte, sich ein paar sinnvoll anmutende Kampfsportarten anzueignen. Im folgenden soll die Geschichte ebendieses Waho, welcher auf den nicht nicht unmelodischen klingenden Nachnamen Geh hörte, erzählt werden.

Der zweite Streich wird dem geschulten Leser sicherlich schon aufgefallen sein. Die Formulierung "nicht nicht unmelodisch" kann nicht mehr als harmlose, einer Mundart entstammende Doppelverneinung abgetan werden, nein, meine Freunde, da steckt System dahinter. Nur die allerniedersten Triebe können einen Menschen dazu bringen, so etwas zu schreiben. Mal ganz davon abgesehen, dass das Adverb "unmelodisch", das sich eigentlich auf "klingenden" beziehen sollte, aufgrund seiner Akkomodation eigentlich nur noch als Adjektiv zu "Nachname" durchgehen könnte. Schauderhaft! Es wird offensichtlich, dass sich hinter diesem perplexierenden Elexier grammatikalischer Schwindsucht nur der Versuch verbirgt, von dem völlig billigen Weg abzulenken, das oben schon bedauerte, kastrierte Wörtchen "geh" auf ein Fundament der Rechtfertigung zu hieven. Erstaunlich ist, dass das so geschickt geschieht, dass selbst Autor M. diesen höllischen Plan von Autor M. nicht durchschaut und ebenfalls darauf hereinfällt, anstatt der Natur der Sache folgend seinen semantischen Stellungskrieg gegen seinen Komplizen weiterzuführen.

Geh litt des öfteren unter einem enormen Autarkiebestreben seines Kaninchens, woraus eine nervenzerfetzende Suche nach diesem gewitzten Haustier Gang und Gäbe wurde.

Da! Schon wieder. Ein weiteres Mal wurde ein grammatikalischer Affront geschickt getarnt: "woraus" steht hier an völlig falscher Stelle und wird nur aufgrund seiner Bedeutungsverwandtheit zum eigentlich angebrachten "wodurch" oder "weshalb" respektive "weswegen" überlesen.

"Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker", stand auf der Packung des Nervenberuhigungsmittels, welches sich aufgrund des Autarkiebestrebens des Kaninchens einen Weg in Geh’s Arzneimittelschrank hatte bahnen können. Jener Schrank wies mitunter ein töftes Design auf, welches Geh’s Gang zu genanntem Objekt erheblich erleichterte. Das Interessante an diesem Schrank war nämlich, dass man ihn nur über eine Rolltreppe erreichen konnte, welche Geh errichtet hatte, um einige extravagante Tendenzen seines Wesens zu befriedigen.

Man muss sich das vorstellen. Jemand baut allen ernstes eine Rolltreppe in seinen Arzneimittelschrank, der das aufgrund des Autarkiebestrebens seines Haustiers angeschaffte Nervenberuhigungsmittel enthält, um einige extravagante Tendenzen seines Wesens zu befriedigen. Dazu kann man nichts mehr sagen. Das kann man nicht mal mehr verurteilen. Da kann man nur noch weinen.

Ob des Selbstwertgefühls des Pudels Kerns sei an dieser Stelle der bisherige Lebensweg jener olltreppe sträflichst unterschlagen, um wieder auf das Relevante zurückzukehren, sprich das Autarkiebestreben des Hasen.

Der erste wahre Lichtblick in diesem Grauen. Die Einleitungsformulierung bringt eine altertümliche Satzkonstruktion in Verbindung mit Anleihen aus einem Werk des Genies der deutschen Literatur, will sagen, Goethe, in dieses ganze Durcheinander ein – ein wahrer Schwerthieb unter den ortsansässigen sprachlichen Gräueln. Jedoch: Kein Licht ohne Schatten. Die Schattenseite jener Lichtung äußerst sich in Form eines weiteren Schützengrabens zwischen Autor M. und Autor M., und zwar als Transformation des Kaninchens zu einem Hasen.

Es war jener Hase, der vor gar nicht allzu langer Zeit im Verdacht des Waho stand, mit ein paar Mithasen und Mithäsinnen drauf und dran gewesen zu sein, sich von dem den Waho beheimatenden Staat abzuspalten. Diese miesen, kleinen Separatisten!

Schicksalsschwer: Autor M. tappt natürlich prompt in die geschickte Falle. In politischer Korrektheit lässt er sich dazu verleiten, die politische Unkorrektheit der nämlichen Hasen aufzudecken, was Autor M. wiederum dazu veranlasst, einen vielgeliebten Automatismus seines Sprachschatzes zu aberriert einzubringen. Fast möchte man Autor M. unterstellen, das von langer Hand im Wissen um jenen pawlowschen Reflex seines Widersachers geplant zu haben.

Geh, in diesem Feld von Berufswegen her bewandert, war sofort zu Verhandlungen, welche offensichtlich auf eine Abwendung des wohl als Super-GAU zu bezeichnenden Ereignisses abzielten, bereit. Diese Verhandlungen fanden im Anschluss an eine neuerliche, nervenzerfetzende und erfolgreiche Suchaktion nach dem Kaninchen und dessen Kumpanen statt.

Man fragt sich, wie labil ein subasiatischer Staat wohl sein muss, seinen Beamten einzutrichtern, die Separation einiger Hasen respektive Kaninchen jedweden Geschlechts vom Volkskörper als Super-Gau anzusehen.

Vielleicht geht der Begriff Verhandlungen in diesem Zusammenhang aber auch auf eine der etwas übertriebenen Vorlieben Geh’s für Euphemismen zurück. Ein Standard-Spruch seinerseits lautet zum Beispiel:
"Ich gehe nun auf den Euphemismus, um dort meinen Stuhl zur Adoption freizugeben, welcher sich hoffentlich nicht allzu liquide zeigen wird, sonst könnte er nach bestandener Kindheit auf der Straße häufig um Geld gebeten werden."

Sie atmen schwer? Ich auch, lieber Leser, ich auch. Dieser Satz mutet, da gebe ich Ihnen vollkommen recht, eher wie ein Kapitalverbrechen an. Verurteilen Sie mich bitte nicht, wenn ich dennoch versuchen möchte, ihm auf den Grund zu gehen. Er ist psychologisch höchst interessant.
Wer erst einmal verstanden hat, dass das hochgeschätzte Wort "Euphemismus" hier als beschönigende Darstellung der unschönen Instanz einer Toilette, also als fremdbezügliche Rekursion seiner selbst, angewandt wird, den kann auch nicht mehr schocken, welch metaphorischer Tiefgang darin verborgen liegt, seinen Stuhl zur Adoption freizugeben. Ein Jammertal, durchaus. Aber was für eines! Was für eines! Hier hat der Autor den Leser doch nun wahrlich in die Scheiße geritten. Doch damit nicht genug. Der Dämon des Menschen nährt sich schließlich an völliger Verzweiflung, und so wird noch ein weiteres solch wissenschaftlich-verschandelndes Verwirrspiel eingebaut, in dem mit dem Doppelsinn des Wortes "liquide" abgerechnet wird. Woher stammt diese tiefe Verbitterung? Was treibt einen Menschen zu solch einer verabscheuungswürdigen Tat? Es darf gerätselt werden.

Unter Berücksichtigung wesentlicher Charakterzüge Geh’s könnte im arithmetischen Mittel betrachtet fast jeder zweite dahergelaufene Hallodri auf den nicht nicht unweit hergeholten Gedanken verfallen, dass Geh mit Verhandlungen auch nicht wenig schmerzhafte Prozesse assoziiert. Wobei sich der Schmerz beim Verhandlungspartner eher auf einer physischen Ebene einfindet, während er sich bei Waho Geh psychisch artikuliert. Der Teil von Geh’s Psyche, der für die Schmerzempfindung aus Sicht eines weglaufenden Durchschnittshallodri am offensichtlichsten zuständig d.h. prädestiniert schien, hatte ein Detailreichtum vermissen lassendes Artikulationsvermögen. Im Übrigen hatte Geh ein Faible für Gallizismen, für blühende Metaphern und für schön-schaurige Alliterationen.

Wer bis jetzt noch nicht an all den Verwirrspielen verzweifelt ist, der darf es nun ungescholten tun - es wird ihm nicht vorgeworfen werden. Selbst gestandene Professoren der Germanistik müssen vor solcher Gewalt in die Knie gehen. Hieran bricht die Lanze des Verständnisses. Aber lassen Sie mich die Uhr noch einmal zurückdrehen, gehen wir alles noch einmal Stück für Stück durch, so, wie es vor uns ausgebreitet auf dem Seziertisch liegt. Mit dem Skalpell in der Hand ist es uns möglich, eine Interpretation aus diesem Gewirr herauszuschälen. Es ist ein heikles Unterfangen und es ist wohmöglich gar unmöglich, sich nicht die Hände zu verbrennen, beim Versuch, jene glühenden Kohlen über den Graben des kapitulierenden Verstandes zu tragen. Wagen wir es dennoch:
Der erste Satz sagt eigentlich nichts anderes aus, als dass für Waho Geh Verhandlungen eine recht offensichtlich schmerzhafte Angelegenheit sind. So einfach kann das manchmal sein, man will es kaum glauben.In diesem Licht betrachtet reduziert sich auch der folgende Satz zu seidenhafter Bedeutungstransparenz. Jene Schmerzen äußern sich bei Geh psychisch, bei seinen Verhandlungspartnern physisch. Das Furchtbare wird offensichtlich: Geh quält seine Gegenüber, foltert sie geradezu, und empfindet selbst dabei nur schwache Gewissensbisse, wie aus dem nächsten Satz ersichtlich wird. Der nun folgende Satz ist eigentlich nichts weiter als das gleiche in Grün (dieser Satz hier hat einen ganz netten Doppelsinn, vielleicht lesen Sie ihn noch einmal), er erläutert das Ganze nur noch näher: Die Sprache des Waho namens Geh fügt seinen Opfern regelrecht körperliche Schmerzen zu, während dies ihm selbst nicht, oder nur kaum bewusst ist. Er scheint zu spüren, dass er eine Abnormalität praktiziert, ja, etwas in seinem innersten Wesen scheint dabei aufzuschreien, doch er ignoriert es in Angst vor dem Unvermeidlichem: Seiner Enttarnung als gescheitertem Menschen. Gehs gesamter innerer Gewissenskonflikt tritt hier offen zu Tage, jener ihn verzehrende Riss seiner charakterlichen Integrität.
Uns, dem Leser, wird dabei klar: Dies alles ist nichts weiter als der verzweifelte Hilferuf der Autoren selbst, die gegen die dämonischen Kräfte in sich ankämpfen, mit all ihrem Willen, und doch scheitern. Es ist die Entschuldigung, die sie an die Welt richten, um nicht gerichtet zu werden, im verzweifelten Versuch, nicht von jenem Urteil der Menschheit über sie vernichtet zu werden.
Hatten Sie solche Tragik, solche tiefen menschlichen Zerwürfnisse in diesen "einfachen" Zeilen erwartet? Muten all jene kryptischen Formalismen nicht wahrhaft einfach an gegen die Probleme jener zerfressenen Seelen? Müssen wir nicht unsere eigene Kritik überdenken, um uns nicht in unsühnbare Schuld wider diese gequälten Kreaturen zu stürzen? Es ist an jedem selbst, sich diese tiefschürfende Gewissensfrage zu beantworten. Doch sehen Sie: Meine Hände sind heil geblieben in diesem Kampf - und die Kohlen glühen nun friedlich auf der anderen Seite des Grabens.

Als Geh weiland den Hasen in einem Haufen undefinierter Gegenstände, so bezeichnet, um das Wort Müll vor den Augen der hoffentlich erlauchten Leserschaft zu verbergen, fand, da war er sofort, quasi in dem Moment, zum Äußersten entschlossen. Während im Hintergrund der Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel lief, welcher nebenbeigesagt ein Zeitgenosse von Johann Sebastian Bachs Vater war und vor allem Werke für die Kirche schrieb, ergriff Geh den allzeit bereiten Knüppel aus massiver Eiche und zog ihn aus seiner Tasche, welche auch einer Wärmebildkamera Asyl gewährte, woraufhin Geh oben genanntes Werkzeug in adäquatem Radius schwang und den Hasen von dessen Qualität überzeugte.

Zu weit gewagt, ihr Herren Autoren? Oh ja, zu weit. Jener unilaterale Seelenstrip sitzt M. & M.nun im Nacken. Und ihnen ist wie keinen Dritten gewiss: "Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht los." Den einzigen Ausweg, den sie sehen, verwirklichen sie in Form eines wahren Wustes aus irreleitenden Formulierungen, sinnlos eingestreuten, fragmentalem Faktenwissen, Anleihen aus früheren Werken und gar aus ihrem realen Leben. Es wird offensichtlich: Jetzt, wo der Schritt erst einmal getan wurde, kommen sie von einer persönlichen Note nicht mehr los. Es ist zum Verzweifeln. Der markanteste Kontrast jedoch präsentiert sich in Form offener Gewaltdarstellung, quasi das semantische Pendant zu den peinlichen Rechtfertigungsversuchen der vermurksten Titelkomponenten.

Der geneigte querlaufende Hallodri wird sich sicherlich in einem Moment höchster Intellektualität bzw. kausaler Denkfähigkeit fragen, wodurch der oben genannte Kanon verursacht wurde. Jener Schmaus für die Gehörgänge wurde durch vier sagenhafte Orchester produziert, die sich um den Ort des Geschehens postiert hatten und nun jeweils von S*r G***g S***i, H*****t v*n K*****n, S*r S***n R****e und J***s L****e dirigiert wurden. Ob der Qualität des Knüppels beeindruckt legte der Hase einen nicht unansehnlichen, um nicht zu sagen in der hasischen Historie einmaligen, Haken hin.

Jetzt, bedingt durch die aufgewühlten Emotionen der Autoren, wird es sehr diffus. Die Szene diffundiert zu einem völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zustand, der sentimentaleren Lesern wohl wiederum die Tränen in die Augen treiben dürfte. Von diesem inhaltlichen Rundumkahlschlag [MS Word 2000 schlägt "Runduzkahlschlag" vor, Anm. d. Red.] hier wird sich das Stück nicht mehr erholen. Der Todesstoß der Handlung ist gesetzt. Merken Sie sich diesen Augenblick - so wie hier wird er nie wieder kommen, niemals wieder wird die ganze Hybris der Autoren so deutlich zu Tage treten.

Dieser offiziell nie anerkannte Hasen-Haken durch die Luft beschrieb im Anfang einen Winkel, dessen Tangens bei exakt 1 liegt (daher erklärt sich die Namensgebung von ‚Querschlachtung’), stumpfte dann ab und beschrieb eine streng monoton fallende Funktion, dessen Nullpunkt in der Tuba eines Tubisten lag, welcher im folgenden viel Mühe zum Betätigen des Instrumentes aufwenden musste.

Der schmerzhaft plumpe Versuch einer direkten Erklärung des völlig widersinnigen "Wortes" Querschlachtung spricht für sich, denke ich.

Die Blockade veranlasste ihn zu einer Tirade.
Sein musikalisches Talent nutzend, welches ihm weiland in die Wiege gelegt worden war, designte der Tubist jene Tirade als Ballade, die sich so schön präsentierte, dass sie jedwede Arkade auf einer beliebigen Promenade von Welt zum Schmelzen gebracht und selbst die Bundeslade im Hade-s (Mist! (Anm. d. Red.)) vor Staunen aus den Fugen gerissen hätte.

Nun wird es poetisch, d.h. es scheint nach außen hin so. Der ganze damit zu erzielen beabsichtigte verächtliche Spott auf solch künstlerische Literatur wird in Gestalt einer Klammer offensichtlich. Es ist ein Hohn!

Ob der unerwünschten, durch den Hasen verursachten Störung, war der Kanon ins Stocken geraten.

Leider ist der Autor noch nicht von der sinnstiftenden Funktion von Kommata überzeugt. Von der sinnvernichtenden überdies scheint er ein glühender Verfechter zu sein.

Nichtsdestowenigertrotz trug das Kaninchen erhebliche Blessuren davon, die so schwer waren, dass er sie in einem Schubkarren hinter sich her ziehen musste.

Ein weiteres Mal äußerst sich Autor M.s feiner Sinn für Wortwitz. Denn trägt auch der Leser erhebliche Blessuren davon, man kann sich nicht helfen.

Da der Waho ihm, dem Hasen, immer noch auf den Fersen war, war er, der Hase, gewillt, seine Geschwindigkeit zu erhöhen, was allerdings durch eine Ansammlung sich sinusförmig bewegender Halludris, eine subasiatische Form eines Hallodris, erschwert wurde.

Der gesunde Menschenverstand gebietet einem spätestens ab jenem Moment, die These, dass die Autoren sich zwecks Ertränkung ihrer Existenzängste mit subasiatischem Sake vollgesoffen haben, wie man so schön sagt, ohne Vorzeigen eines Signifikanzniveaus anzunehmen. Dafür ist das Niveau selbst schon viel zu sehr gesunken.

Diese Problematik löste der gewiefte Hase jedoch unter Einbeziehung seiner geballten mathematischen Fähigkeiten, indem er die Halludris integrierte, welche sich daraufhin in entgegengesetzter Schwingung fortbewegten und somit ein Schlupfloch für das Kaninchen freigaben.

Dem gelehrten Mathematiker wird auffallen, dass sich die Halludris nun also nicht mehr sinusförmig bewegen, sondern -cosinusförmig. Die folgerichtige Amplitudenverschiebung um eine halbe Wellenlänge eröffnet daher auch kein Schlupfloch, sondern bewirkt rein gar nichts.

Einem plötzlichen impulsiven Impuls folgend ließ das Kaninchen das Schlupfloch rechts liegen und trat die Flucht nach vorn an. Im Laufe der folgenden Kampfhandlungen musste der Hase einige Kinnhaken einstecken, die ihn in keinster Weise bedienten. Desweiteren erwarb er einige heftige Schläge in die sich dadurch deutlicher ausprägende Magengrube.

Wer hätte das nach all den hinter uns liegenden Jammertälern noch erwartet! Hier mausern sich M. & M. doch tatsächlich noch zu stilechten Kriegsberichterstattern.

Es muss aber auf die hinreichenden Protuberanzen bezüglich der Labilitätsrate einer in einer Wassertonne versenkten Ratte hingewiesen werden.

Allerdings, das musste sein. Niemand, an dessen geistiger Integrität nicht gezweifelt werden kann, würde das jemals in Zweifel ziehen.

Denn es waren eben jene Protuberanzen, die einen Teil eben jenes profunden Wissens darstellten, durch welches sich das Karnickel, welches im folgenden darauf besteht, rücksichtsvoll Keiler genannt zu werden, auszeichnete.

Kennen Sie das, wenn Sie im Ausland sind und sie fangen, wenn sie einer Stresssituation ausgesetzt sind, auf einmal wieder an, ihre Muttersprache zu sprechen anstatt derer, die dortzulande verstanden wird? Der Keiler, Sie verstehen. Die Verzweiflung der Autoren muss grenzenlos gewesen sein. Lassen Sie uns daher den folgenden Abschnitt bis zum Intermezzo dazu nutzen, eine kritiklose Schweigeminute einzulegen. Mir fällt auch beim besten Willen nicht ein, was ich dazu noch sagen könnte.

Insofern war werter Waho wie vor den Kopf gestoßen, als der Keiler mit einer Eruption an verflucht fein abgeschmeckten Hieben und Tritten konterte und Geh, der bei der geistigen Verarbeitung der neuen Situation auf dem Schlauch stand, zu einem temporären Rückzug zwang. Fluchend setzte er den Rückzug in die Tat um. Diese "Flucht" im doppelten Sinn führte ihn Hals über Kopf oder Zahl zu seinem Kampfsportmentor, um bei ihm die dringend erforderliche Verfeinerung seiner Technik zu erwerben. "Hals und Beinbruch", wünschte ihm eben dieser nach erfolgreicher Absolvenz des Trainingsprogramms. "Wird schon schief gehen", entgegnete Waho Geh. "Das wäre, falls dir kein torkelnder Hollodri in die Quere kommt, plausibel", versetzte der Meister lasziv lächelnd. Daraufhin begab sich Waho auf die Suche nach dem Keiler, der sich mitsamt seiner Mitkeiler und Mitkeilerinnen bestimmt schon erfolgreich separiert hatte, um jenen zu überwältigen und zu seinem Meister zu schleifen, der im Übrigen auf den fotogenen Namen Vagrült hörte. Dieser Name ist bei Meistern und Kampfsportmeistern im Besonderen nichts ungewöhnliches, will sagen er hat was. Ursprünglich begann diese Bewegung mit "Bulbek", woraufhin weitere Kampfsportmentoren auf den hüpfenden Zug auffuhren und sich Namen wie "Knuff" oder "Trombose" gaben, aber auch eher surrealistische Namen wie "Grabuckl" oder "Vagrült" waren keine Seltenheit.

Dieser Abschnitt wirkt wie ein Offenbarungseid der Autoren M&M. Sie haben es fertiggebracht, in diesen kleinen und möglicherweise sogar unschuldig anmutenden Haufen von Sätzen alle Vergehen noch einmal Punkt für Punkt einzubauen, die sie vorher schon begangen haben. Sie verstehen meine Sprachlosigkeit? Mein Dank gehört Ihnen.
Angefangen von einem unschlagbar schlechten Wortspiel, nämlich der Vergewaltigung der Redewendungen "Half über Kopf" und "Kopf oder Zahl", dämlich-peinliche Substantivierungen ("Absolvenz") und politische Korrektheiten (Mitkeilerinnen, Sie verstehen...) passierend bis hin zu schlecht ausgeführten Rechtfertigungversuchen (die Sache mit "Vagrült") und Wiederholungen von Standardsprüchen wie etwa "will sagen", ist hier alles dabei. Das hier aufgefahrene Geschütz ist in einem Repertoire gleichsam beeindruckend wie schockierend. Der erneute darauffolgende Rückfall in althergebrachte Witze durch Autor M. lässt sich wohl als Symptom davon deuten, dass er auf den hüpfenden Zug von Autor M. aufgefahren ist. Sehen Sie? Selbst ich kann das. Nichts freilich, worauf Sie stolz sein sollten, wenn sie es denn auch einmal zustande bringen.
Es gilt noch einmal herzuheben, wie kläglich doch die Verknüpfung verschiedener Komponenten der Geschichte zu einem Sinnfundament des Unwortes "Vagrült" unter Zuhilfenahme eines Baggers unangespitzt in den Boden gerammt wird.

INTERMEZZO: Aus dem Lehrbuch der Meister

Glasse Wieben rotterten gorkicht im Gemank.
Bantige rofften über Hak und Pek zum Lank.
Zum glausigen Wabberlich wings dastig und knarzige Guste wummten.
Cradossks plekten Hauf im Toff, tumbend, kangend und zurmten.
Verdaustig war’s und Rimmos fitzen wäge.
Nalbige Fasche drünsten gartig und es splattaterte.
Saunile Frachen gillten, gragile Zerken totauten.
Monkt pre bulk?
Pinkt upper Gro?
Prank .... prank....
"Auf, auf, sprach der Fuchs zum Hasen,
hörst du nicht die Jäger blasen.
Hör auf mit all den Phrasen,
und verschwinde von meinem Rasen.
Jener schlug sich voll, den Pansen.

Übrig blieben nur noch Fransen," brabbelte der Keiler, nachdem er sich zuvor im Angesicht des Teilerfolgs über den Waho lasziv hat volllaufen lassen.

Gleich zwei Eigenheiten dieses Absatzes könnten empfindsame Menschen erschauern lassen. Zunächst einmal ist da diese grauenhafte Pseudo-Poesie, die Goethe, Schiller, Klopstock und andere hohe Herren der Dichtkunst nun sicherlich geflissentlich im Grabe rotieren lassen. Zum zweiten und aus grammatikalischer Sicht, die ja als Eingangsqualifikation dieser Kritik zu gelten hat, höchst interessant, ist jener Fehler, der sich im letzten Satz verbirgt. Dieser Satz steht im Präteritum, genauer gesagt im Imperfekt. Die Handlung des Brabbelns liegt also in der einfachen Vergangenheit. Das Wörtchen "zuvor" kündigt nun hochtrabend die Vorvergangenheit an – stattdessen folgt eine Formulierung im Perfekt, wo doch so dringlich Plusquamperfekt hätte stehen müssen. Spüren Sie schon die körperlichen Schmerzen, die ich Ihnen ankündigte?

Umso mehr riss es den Keiler aus den Schlappen, als er sich plötzlich Geh gegenübersah, der mit einem martialischen Grinsen nichts Gutes erahnen ließ. Das Grinsen gepaart mit einem Grunzen ließ den Keiler erschaudern. Nicht ganz so siegesgewiss ließ sich der Keiler nun der Aufforderung Geh’s folgend mit eben jenem zu einer anspruchsvollen und konsequenzschwangeren Partie Skat nieder.

Versuchen Sie nicht zu verstehen, wie man ein martialisches Grinsen in einer Situation, die schwanger ist von sinnloser, unkontrollierter Gewalt, als Aufforderung zum Skatspiel auslegen kann. Es wird Ihnen nicht gelingen. Verbrennen Sie sich also lieber nicht die Hände.

Es war eben jenes für den Laien recht wirr, will sagen chaotisch, anmutende Spiel, welches der Waho weiland bei einem Fortbildungskurs in Europa, genauer in Rothenburg ob der Tauber, ob der Klasse seiner Skatspieler berühmt, berüchtigt und verehrt, erlernt hatte. Zu dieser angenehmen Partie Skat luden sie noch Waho’s Blinddarm ein, welcher bei seinem Wirt gegen den Keiler Stellung bezog.

Während Autor M. mit vermeintlichem Insiderwissen, welches sich als sei es nicht schon überflüssig genug auch noch in Form einiger schlechter Wortspiele gebahrt, seinen Mangel an Fachkundigkeit zu vertuschen versucht, ja, wie ein verwundetes Tier um sich schlägt, prügelt Autor M. umgehend zurück, indem er ein tieferes Verständnis für die Wesensart des nämlichen Gesellschaftsspiels zu imitieren versucht. Spätestens jetzt wird fraglich, gegen wen sich der Krieg dieser Herren denn nun wirklich richtet.

Ob der Tauber, fachchinesisch für Schmerzen, die den Blinddarm in fast schon beängstigender, um nicht zu sagen bestürzender, Regelmäßigkeit plagten war bald ein neuer Spielpartner vonnöten. Waho war natürlich dementsprechend angesäuert, waren er und sein Blinddarm doch quasi ein und dieselbe Person und von dawegen gut aufeinander eingespielt. Um jenes widerlich säuerliche Gefühl zu verdrängen, erwog der Waho sich einer mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbundenen Trinkkur zu unterziehen. Nach begonnener oben angesprochenen Aktion und fortschreitender Zeit tat der Alkohol, der ein integraler Bestandteil jener Kur war, seine nicht zu leugnende und schon durchaus auch manchmal in den Bereich der Komik abdriftende Wirkung, welche sich in dem Moment in Form eines imaginären Staubsaugervertreters materialisierte.

Spüren Sie den süßlichen Verwesungsgeruch des Wahnsinns diese Hallen heimsuchen? Zunächst drischt Autor M. unter Verwendung seiner eigenen wahnwitzigen Phrase "ob der Tauber" auf Autor M. ein, welcher daraufhin in einem letzten verzweifelten Versuch, seinen Mitverschwörer noch einmal zur Besinnung zu bringen, erneut seine Idee des Blinddarms als elementaren Handlungsträger weiterführt. Doch es hilft nichts. In verbitterter Rache offenbart nun Autor M. nur weitere Details des Entstehungsprozesses jenes aus Verzweiflung geborenen Werkes und schildert uns metaphorisch die diabolischen Tiefen der Drogensucht der Autoren. Eine menschliche Tragödie! Nun gibt es kein Zurück mehr - der finale Niedergang jedweden logischen Zusammenhangs ist aus dem allesverzehrenden Hass der hier vor unseren Augen agierenden Widersacher geboren worden.

"Hatten Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren ... ich meine kennen Sie nicht auch das Problem des ... wie soll ich sagen ... Staubs? Sapperlot, und wie!"
"Sischer dat!!"
"Und haben Sie sich nicht auch schon öfter vor dem Staub, in Fachkreisen Vagrült genannt, niederknien sehen winseln hören:

Er lasse mein Haupt
in Frieden gedeihen,
bevor er sich raubt
des Kopfs Innereien!’?"

Der Kampf tobt nun auf so niederem Niveau menschlicher Hassgefühle, dass sogar essentielle, ja, überlebenswichtige Übereinkünfte ignoriert und das eigens schwer aufgebaute Fundament der Rechtfertigung des Titels zu Staub zertrümmert wird. Selten sitzt man so weit vorne, geradezu auf Logenplätzen, wenn Menschen sich den Ast absägen, auf dem sie sitzen.

"Mmh."
"Aber ich zeige Ihnen, wie Sie sich vor Vagrült etablieren können. Ach ja? Voll! Was iss’n? Vagrült zeigt sich des öfteren schwer beeindruckt durch eine saftische Vorführung der Querschlachtungstechnik, insbesondere der Variante Zerk. Leipzisch."

Ein letzter verzweifelter Versuch, den Ast mit Pattex wieder mehr schlecht als recht zu befestigen? Eine letzte menschliche Regung der Einsicht zwischen den Tiraden des aufeinander niederprasselnden, entfesselten Hasses? Wir wissen es nicht.

In diesem Augenblick näherte sich jenes Individuum, diese Bezeichnung ist mitunter gerechtfertigt, das bisher die Sätze "Sischer dat!!" und "Mmh." von sich gegeben hatte, dem Waho und begann einen ausschweifenden Vortrag über Hawaii-Hemden, nachdem es sich als Dr. Humbug vorgestellt hatte. Der Keiler, ob der schieren Präsenz dieses Wesens nicht wenig mitgenommen, orderte sofort, quasi in dem Moment, eine Lokalrunde, welche allerdings nur der Quantität, nicht jedoch der Verbreitung in alle Lokaldeckenrichtungen wegen eine eben solche Bezeichnung verdiente.

Erneut der Versuch einer mathematischen Verwirrung des Lesers und des Gegenübers, bezeichnenderweise durch den in dieser Hinsicht weiseren der beiden. Ein letztes Aufbegehren menschlichen Zerwürfnisses vor dem Ende, das nun naht.

Während Dr. Humbug den Anwesenden einen Einblick in die unendlichen Weiten seines Gehörns gewährte, erinnerte sich Geh an seine geplante Vorführung des Zerk vor Vagrült, um jenen zu intimidaten, und schickte sich an, im trunkenen Zustand sein Technikrepertoire zum Besten zu geben, was sich als nahezu unmöglich entpuppte. Um den Waho hatte sich schnell ein Kreis von schaulustigen, in dieser Gegend nicht seltenen Gaffern gebildet, was den Waho zusätzlich motivierte, mit seiner Darbietung zu beginnen und keine weitere Zeit verstreichen zu lassen.

Noch ein letztes Mal diffundiert die Szene. Wohin, fragt sich der Leser. Wohin, frage auch ich mich. Die Antwort, so scheint es, kennen nicht einmal mehr die Autoren selbst.

Er begann wild mit den Armen zu schwingen und auf unregelmäßige Weise die Füße dem Fußboden zu entreißen und somit gegen die Gravitation anzukämpfen, welche ihm das sehr übel nahm, nämlich so übel, dass sie den Waho dazu verleitete, seine Beine nicht mehr unter Kontrolle zu behalten und somit über den Keiler zu stolpern, über die Theke zu fliegen und in einem Regal voller Flaschen zu landen, welches krachend zerbarst (oder zerborst?) und Geh begrub (oder begrabte?), wobei sich der Keiler für diese Aktion nie entschuldigte, was ihn im gegenwärtigen Zustand sowieso recht viel Mühe abverlangt hätte.

Lesen Sie diesen Satz noch ein letztes Mal. Es ist der letzte, der diesen Namen verdient, den Sie lesen werden. Glücklicherweise, möchte man fast sagen, zögert er das Ende aber nicht mehr lange hinaus. Gleichsam wie dieser Satz das Ende des Werkes ankündigt, möchte auch ich meinen Vortrag an jener Stelle beschließen. Die verbleibenden Zeilen, so scheint es, sind auch keines Kommentars mehr würdig. Sie sind die fleischgewordene Spreu eines allesdurchdringenden Konflikts, den nur die Autoren, welche ihn ja selbst führen, verstehen können. Diese Waffen sprechen wahrhaft eine andere Sprache und entziehen sich somit unseres Verstehens.

Sind Ihre Hände also unverbrannt geblieben, liebe Leser? Die meinigen sind es. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei der Erstürmung eines solchen Bollwerks, wie wir es kennengelernt haben. Ich hoffe, Sie die Sturmleitern erfolgreich hinaufgeführt zu haben. Wie Sie nun von diesen biblischen Mauern wieder herunterkommen mögen, dies sei Ihre Sache. Ich für meinen Teil empfehle mich nun in das lyrische Nirvana der zeitlosen Vergessenheit und möchte Ihre Zeit nicht mehr länger in Anspruch nehmen. Bleiben Sie mir gewogen.

Ach, eins noch. Schließlich kann ich ja nicht ohne ein Schlusswort von Dannen ziehen, Sie verstehen. Auch sitzt mir meine Versicherungsgesellschaft im Nacken. Aus diesem Grunde empfehle ich Sie in den Schoß der Treppe, die Sie dort drüben finden.
Und ein schönes Leben noch.

"Pervers!"
"Willeloooos!"
"Mach kää Ferz!"
"Grmpf!"
"Ich will hier raus!"
"Da kenn isch jemand der dir da helfen könnte bei dem war ich gestern hab aber voll abgewürgt war voll lustig hab vergessen die Kupplung zu drücken und sonst?"
"Danke, und selbst?"
"Unn, wie?"
"Danke, und selbst??"
"Geht’s?"
"Es kummt wie’s kummt!"
"Allahop!"
"Jo alla, man sieht sisch, gell?"

Erich Strunz